Eigentlich denken wir alle, dass Ärzte der Medizin sich eben in der Medizin auskennen und auch mit einfachsten Notfällen zurecht kommen. Leider ist dies eben nicht so, dass Erleben die Mitarbeiter/innen des Rettungsdienstes beinahe täglich.
Heute ein kürzlich aufgetretener, ganz einfacher Fall welcher definitiv lösbar gewesen wäre.
Einsatz für einen Rettungswagen in eine Arztpraxis. Die Einsatzmeldung lautet hier, Fachspezifische Anforderung, Kreislaufkollaps
Bei als die Besatzung des Rettungswagen in der Praxis eintrifft, liegt hier auf der Liege ein Mann, welcher auf den ersten Eindruck stabil wirkt, keine Schmerzen angibt und klare Aussagen machen kann, seitens einer Dame welche sich kurz und bündig mit "ich bin die Ärztin" vorgestellt hat, wird der Besatzung ein Zettel in die Hand gedrückt und angefügt, dieser Patient muss in Krankenhaus, da er bei uns eine kurze Kreislaufschwäche hatte. Weitere Informationen bekommt die Besatzung erst einmal nicht, bei einem Versuch nach aufragen, wird mitgeteilt, das ist ein Arbeitsunfall und der Patient muss dringend stationär in einem Krankenhaus überwacht werden. Eine weitere oder genauere Übergabe erfolgte nicht.
Es wurden entsprechend die Basiswerte erhoben und der Patient wurde zur Situation befragt. Hier hat sich folgende Situation ergeben:
Der Patient hatte gestern einen leichten Arbeitsunfall, hier hat er sich am Kopf geschnitten und ist selbstständig zu seinem Hausarzt gegangen. Der Hausarzt habe zwar die Wunde versorgt, jedoch solle er noch zu einem D-Arzt gehen, da dies ja ein Arbeitsunfall ist und eben dieses habe er heute gemacht. Der Patient gibt an das, dass er selbst nach Hause und zum Arzt gegangen ist. Im weiteren teilt der Arzt mit, dass er insgesamt relativ wenig trinke und heute hier in der Praxis im Liegen die Wunde am Kopf versorgt wurde, er habe sich dann schnell aufgesetzt und eine kurzzeitige Kreislaufschwäche gemerkt.
Der Patient wurde auf Wunsch der Ärztin in ein Krankenhaus, natürlich entsprechend der aktuellen und angespannten Situation nicht Wohnortnah, gebracht. Die werte des Patienten war zu jederzeit unauffällig und der Patient war auch nur kurze Zeit wegen "Flüssigkeitsmangel" im Krankenhaus.
Eine eigentlich einfach und leicht zu behebende Situation mit welcher die Ärztin und das Personal nicht umgehen konnten. Traurig ist hierbei, dass in jedem Erste Hilfe Kurs der Kollaps mit der Schocklage eine Basismasßnahme darstellt und somit auch von Personal im Medizinischen Bereich beherrscht werden sollte.
Dieser Patient hätte nicht in en Krankenhaus gebracht werden müssen, es hätte kein Rettungswagen blockiert werden müssen, sondern etwas Flüssigkeit mit vielleicht etwas Zucker und ein paar Minuten Warten hätten den Kreislauf stabilisiert.
Bei solchen Einsätzen kommt durchaus die Frage auf, warum muss ein Ersthelfer etwas können, wenn Leute welche es können sollten nicht können.
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